Trauer um Evelinde Trenkner

Sie war die Seele des Internationalen Kammermusikfests, eine begnadete und vielfach ausgezeichnet Pianistin und eine Zontian durch und durch. Jetzt ist Evelinde Trenkner verstorben.

Evelinde an ihrem geliebten Klavier. Foto: © Lutz Roeßler
Evelinde an ihrem geliebten Instrument. Foto: © Lutz Roeßler

1933 in einem musikalischen Haushalt in Weimar geboren, galt Evelinde Trenkner schon in ihrer Kindheit als musikalisches Wunderkind. Später gab sie umjubelte Konzerte auf allen Kontinenten, machte Aufnahmen im In- und Ausland und nahm Schallplatten in Deutschland und in den USA auf. Unvergessen die Aufnahmen mit ihrer Duo-Partnerin, der Pianistin Sontraud Speidel. Gemeinsam spielten sie vierhändige Klavier-Fassungen von Sinfonien aus der Kaiserzeit, zum Beispiel von Beethoven, Bruckner und Mahler.

Mit ihrem Mann Hermann Boie gründete Evelinde 1988 die Philip und Xaver Scharwenka-Gesellschaft und hob 1990 das Internationale Kammermusikfest aus der Taufe. Dort spielten nicht nur internationale Klassikstars, sondern auch Studenten aus der Lübecker Musikhochschule, an der Evelinde als Professorin unterrichtete. Für ihr Engagement erhielt sie 2013 das Bundesverdienstkreuz.

Doch Evelinde war nicht nur Musikerin. Seit 1983 war sie Mitglied im Zonta Club Lübeck und bereicherte unsere Service-Veranstaltungen stets mit einem musikalischen Programm. Dabei begeisterte sie nicht nur mit ihrem Spiel, sondern auch mit ihrer optischen Performance. Sie war immer eine Erscheinung, langweilig war es mit ihr nie. Mit ihrem Temperament, ihrem herzlichen Wesen und ihrer positiven Lebenseinstellung wird Evelinde immer einen festen Platz in unseren Herzen haben.