Orange Days: Am Vorabend des Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ging es in der MuK von der Wut in die Kraft

Am Vorabend des Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen fand in der Musik- und Kongresshalle (MuK) die zentrale Veranstaltung des Aktionsbündnis Lübeck wird orange statt. Der Zonta Club Lübeck ist ein Teil dieses Netzwerks und war maßgeblich an der Organisation der Veranstaltung beteiligt.

Von der Wut in die Kraft
Unter dem Motto „Von der Wut in die Kraft“ wurde am Freitag, 24. November, auf allen Ebenen auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Den Anfang machte Lübecks Senatorin Pia Steinrücke, die aus ihrer Zeit als Sozialarbeiterin genau wusste, wovon sie sprach. „Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache“, machte sie in ihrem Grußwort der Stadt deutlich.

Die Casa Crew brachte das Thema Gewalt tänzerisch auf den Punkt.

Wie bereits im Vorjahr tanzte sich die Casa Crew erneut in die Herzen der zeitweise etwa 200 Zuschauer in der Rotunde der MuK und begeisterte mit der tänzerischen Umsetzung des Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Einen kleinen Ausschnitt sieht man im Video (zum Abspielen auf das Bild klicken).
Auch Marie-Louise John berührte mit ihrem ausdrucksvollen Tanz das Publikum. Sie füllte mit ihrer Präsenz die Bühne ganz allein aus und malte Bilder in den Köpfen der Zuschauer.

 

Poetry Slam mit schwierigem Inhalt – Marie Stamer traf den Nagel auf den Kopf.

Höhepunkt war aber sicherlich der Poetry-Slambeitrag von Marie Stamer. Die junge Studentin setzte den Finger genau in die Wunde und fand treffende Worte zum Verhältnis zwischen Männern und Frauen und welche tradierten Bilder und falsche Verhaltensweisen sich noch vielfach in den Köpfen der Menschen befinden. Einen kleinen Ausschnitt sieht man im Video (einfach auf das Bild klicken.)

Informativ war auch das Gespräch zwischen der Gleichstellungsbeauftragten Elke Sasse und der neuen Koordinatorin des KiK Netzwerks bei häuslicher Gewalt, Natalie Lessin. Sie beleuchteten noch einmal genau die Situation der Frauen in der Hansestadt und in Schleswig-Holstein und erneuerten den Appell, die Istanbul Konvention in der Hansestadt endlich umzusetzen. Menschenrechtsaktivistin und Zontian Roia Schmitz machte mit ihrem Beitrag auf die Situation der Frauen im Iran aufmerksam. Beim Open Mic konnten die Zuschauer selbst auf die Bühne kommen und ihre Erlebnisse und Meinungen zum Thema bekunden. Nach anfänglichem Zögern kamen dann tolle Beiträge zu Gehör.Mit einem Drumcircle, angeleitet von Helga Reihl, konnten alle Besucher der Veranstaltung noch mal selbst aktiv werden.

Information und mehr
Doch nicht nur auf der Bühne gab es etwas zu sehen. Mit vielen Ständen informierten die Teilnehmer des Aktionsbündnisses und weitere Beratungsstellen und Vereine über ihre Arbeit, Schutz- und Hilfeangebote. Die digitale Fotoausstellung „Die Wut ist weiblich“ der Fotografin Rosa Engel, die Fotoaktion „Wir zeigen Gesicht: Lübecker:innen stellen sich hinter die iranische Protestbewegung“. Das Autonome Frauenhaus hatte mit Kindern eine tolle Ausstellung zum Thema Kinderrechte arrangiert. Sie bemalten mit den Kindern jede Menge Spielhäuser aus Pappe und verzierten diese mit den Forderungen der Kinder.
Vor den Türen der MuK hatten die Mitglieder von Soroptimist Club Lübeck / Bad Schwartau genau 591 Paar Schuhe aufgestellt. Jedes Paar stand für eine Anzeige häuslicher Gewalt, die die Polizeidirektion Lübeck in 2022 aufgenommen hatte.

Impressionen des Abends

Kinderrechte mal anders dargestellt
Menschenrechtsaktivistin und Zontian Roia Schmitz

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Zonta Lübeck informierte über ihre Arbeit
Gut besucht. Fast jeder Stuhl vor der Bühne war besetzt.
Tänzerin Marie Louise John

 

Aktiv werden beim Drumcircle.
Natalie Lessin, Koordinatorin KiK Netzwerk bei häuslicher Gewalt, und Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck, im Gespräch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Blick von draußen in die MuK.
Schuhmahnmal von Soroptimist Club Lübeck / Bad Schwartau. 591 Paar Schuhe standen vor der MuK. Jedes Paar symbolisiert eine Anzeige Häuslicher Gewalt in der Hansestadt in 2022.
Die MuK leuchtete schon am Freitag in orange.