Zonta says No

Jeder Femizid ist einer zu viel

Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt aufmerksam und hat den 25. November zum Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen erklärt. An dem Tag machen Organisationen weltweit mit Leuchtaktionen auf diese Menschenrechtsverletzung aufmerksam und fordert Politik und Gesellschaft zu entschlossenerem Handeln auf. Denn in Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-) Partnerin.

Seit ihrem Bestehen setzt sich Zonta International, die mit generellem beratendem Status auch beim ECOSOC der Vereinten Nationen vertreten ist, für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. Mit Zonta Says NO setzt sich Zonta International dafür ein, Gewalt gegen Frauen zu beenden. Die 2012 gestartete internationale Kampagne unterstützt seit 2013 jeweils vom 25. November bis zum 10. Dezember die unter dem Motto ‚Orange The World‘ stehenden 16 Days of Activism der Vereinten Nationen. Auch in Deutschland.

In Lübeck findet die Aktion unter dem Namen Lübeck wird orange statt. Dafür haben sich vor vier Jahren der Zonta Club Lübeck, der Soroptimist International Club Lübeck / Bad Schwartau, die Koordinationsstelle KIK-Netzwerk bei häuslicher Gewalt mit dem Frauenbüro der Hansestadt, den Frauenfachberatungsstellen und den Frauenhäuser, dem Evangelischen Frauenwerk Lübeck-Lauenburg und anderen zum Aktionsbündnis Lübeck wird orange (www.luebeck-wird-orange.de zusammengetan.


Aktion 2023

Gegen Gewalt an Frauen: Von der Wut in die Kraft

Unter dem Motto „Von der Wut in die Kraft“ wurde am Freitag, 24. November, auf allen Ebenen auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Den Anfang machte Lübecks Senatorin Pia Steinrücke, die aus ihrer Zeit als Sozialarbeiterin genau wusste, wovon sie sprach. „Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache“, machte sie in ihrem Grußwort der Stadt deutlich.

Wie bereits im Vorjahr tanzte sich die Casa Crew erneut in die Herzen der zeitweise etwa 200 Zuschauer in der Rotunde der MuK und begeisterte mit der tänzerischen Umsetzung des Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Auch Marie-Louise John berührte mit ihrem ausdrucksvollen Tanz das Publikum. Sie füllte mit ihrer Präsenz die Bühne ganz allein aus und malte Bilder in die Köpfe der Zuschauer.

Höhepunkt war aber sicherlich der Poetry-Slambeitrag von Marie Stamer. Die junge Studentin setzte den Finger genau in die Wunde und fand treffende Worte zum Verhältnis zwischen Männern und Frauen und welche tradierten Bilder und falsche Verhaltensweisen sich noch vielfach in den Köpfen der Menschen befinden. Einen kleinen Ausschnitt sieht man im Video (einfach auf das Bild klicken.)

Informativ war auch das Gespräch zwischen der Gleichstellungsbeauftragten Elke Sasse und der neuen Koordinatorin des KiK Netzwerks bei häuslicher Gewalt, Natalie Lessin. Sie beleuchteten noch einmal genau die Situation der Frauen in der Hansestadt und in Schleswig-Holstein und erneuerten den Appell, die Istanbul Konvention in der Hansestadt endlich umzusetzen. Menschenrechtsaktivistin und Zontian Roia Schmitz machte mit ihrem Beitrag auf die Situation der Frauen im Iran aufmerksam. Beim Open Mic konnten die Zuschauer selbst auf die Bühne kommen und ihre Erlebnisse und Meinungen zum Thema bekunden. Nach anfänglichem Zögern kamen dann tolle Beiträge zu Gehör.Mit einem Drumcircle, angeleitet von Helga Reihl, konnten alle Besucher der Veranstaltung noch mal selbst aktiv werden.

Information und mehr
Doch nicht nur auf der Bühne gab es etwas zu sehen. Mit vielen Ständen informierten die Teilnehmer des Aktionsbündnisses und weitere Beratungsstellen und Vereine über ihre Arbeit, Schutz- und Hilfeangebote. Die digitale Fotoausstellung „Die Wut ist weiblich“ der Fotografin Rosa Engel, die Fotoaktion „Wir zeigen Gesicht: Lübecker:innen stellen sich hinter die iranische Protestbewegung“. Das Autonome Frauenhaus hatte mit Kindern eine tolle Ausstellung zum Thema Kinderrechte arrangiert. Sie bemalten mit den Kindern jede Menge Spielhäuser aus Pappe und verzierten diese mit den Forderungen der Kinder.
Vor den Türen der MuK hatten die Mitglieder von Soroptimist Club Lübeck / Bad Schwartau genau 591 Paar Schuhe aufgestellt. Jedes Paar stand für eine Anzeige häuslicher Gewalt, die die Polizeidirektion Lübeck in 2022 aufgenommen hatte.

Impressionen des Abends

Kinderrechte mal anders dargestellt.
Menschenrechtsaktivistin und Zontian Roia Schmitz.
Zonta Lübeck informierte über ihre Arbeit.
Gut besucht. Fast jeder Stuhl vor der Bühne war besetzt.
Tänzerin Marie Louise John.
Aktiv werden beim Drumcircle.
Ein Blick von draußen in die MuK.
Die Musik- und Kongresshalle in orange.
Die Tänzerinnen der „Casa Crew“ überzeugten erneut mit ihrer Performance.
Natalie Lessin, Koordinatorin KiK Netzwerk bei häuslicher Gewalt, und Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck, im Gespräch.

 



Von der Wut in die Kraft: Veranstaltung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen 

Auch in diesem Jahr organisiert Zonta Lübeck wieder gemeinsam mit dem Aktionsbündnis „Lübeck wird orange“ eine Veranstaltung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Unter dem Motto „Von der Wut in die Kraft“ liegt von 17 bis 19 Uhr der Fokus auf der Stärkung von Frauen und die Förderung eines gewaltfreien Umfelds. Darüber hinaus erhalten Besucher*innen Informationen über die lokalen Hilfsangebote und Gewaltschutzmaßnahmen für Betroffene.

Auf dem vielfältigen Programm stehen unter anderem ein Gespräch zwischen Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck, und Natalie Lessin vom KiK Netzwerk bei häuslicher Gewalt. Die Boxerin Annemarie Stark, EM-Dritte und Mitglied im Deutschen Frauenrat, zeigt mit einer kurzen Trainingseinheit, wie (Kampf-) Sport das Selbstbewusstsein von Frauen stärken kann. In einer „Speakers Corner“ können die Besucher*innen der Veranstaltung über ihre eigenen Erfahrungen mit Gewalt sprechen. Während die Hip Hop Tanzgruppe „Casa Crew“ und die Tänzerin Marie-Louise John das oft tabuisierte Thema Gewalt gegen Frauen in bewegte Performance übersetzen, findet Poetry Slammerin Marie Stamer dafür eindringliche Worte. Abgerundet wird die Veranstaltung mit einem interaktiven Drumcircle mit Helga Reihl.

Neben dem Programm informieren die Teilnehmer*innen des Aktionsbündnis Lübeck wird orange an Infoständen über Schutz- und Hilfsangebote in Lübeck. Die digitale Ausstellung „Die Wut ist weiblich“ der Fotografin Rosa Engel, die Fotoausstellung „Lübeck zeigt Gesicht“ und die Videoinstallation „READ the SIGNS“, ein Schuh-Mahnmal, bei dem jedes paar Schuhe für ein Opfer von häuslicher Gewalt in der Hansestadt steht, sowie eine Ausstellung über Kinderrechte laden zum Nachdenken ein. Das Autonome Frauenhaus bietet ein Kreativangebot an. Bei einer Mitmach-Aktion der Lübecker Stadtmüttern entsteht ein gemeinsames Kunstwerk gegen Gewalt. Lübecks Sozialsenatorin Pia Steinrücke spricht die Grußworte. Silke Meyer vom Evangelischen Frauenwerk Lübeck-Lauenburg moderiert durch die Veranstaltung.

Von der Wut in die Kraft – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen
Datum: 24. November 2023 – 17 bis 19 Uhr
Ort: Musik- und Kongresshalle Lübeck, Willy Brandt-Allee 10, 23552 Lübeck

 


Aktion 2022

Lübeck wird orange am 25. November 2022 

Um mit allen Kräften gegen Gewalt an Frauen anzugehen, hat sich der Zonta Club Lübeck  mit dem KiK Netzwerk bei häuslicher Gewalt mit den Frauenfachberatungseinrichtungen, den Frauenhäusern, der Gleichstellungsbeauftragten der Hansestadt Lübeck sowie dem Evangelischen Frauenwerk Lübeck-Lauenburg und Soroptimist International Club Lübeck/Bad Schwartau zum Aktionsbündnis Lübeck wird orange (www.luebeck-wird-orange.de) zusammengetan. Gemeinsam will man auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen und ist damit ein Teil der UN-Kampagne „Orange the World“ am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen.

Der Auftakt findet bereits zum dritten Mal auf dem Platz vor dem Holstentor statt. Dort wird am Freitag, 25. November 2022 um 17 Uhr Bürgermeister Jan Lindenau   im Beisein von Aminata Touré, Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein, Katharina Boye (Präsidentin des Zonta Club Lübeck), Silke Ziemann (Präsidentin Soroptimist International Club Lübeck / Bad Schwartau), der Gleichstellungsbeauftragten Elke Sasse, Catharina Strutz-Hauch von der Koordinationsstelle KIK-Netzwerk bei häuslicher Gewalt und vielen mehr das Holstentor orange erleuchten. Aufgrund der Energiekrise wird das Licht nur etwa eine Stunde leuchten. Auch andere Gebäude wie die Musik- und Kongresshalle lassen ihre Gebäude erstrahlen. Eine Tanz-Performance rundet die Veranstaltung ab. Als Mahnmal stellt Soroptimist International Club Lübeck/Bad Schwartau 511 Frauenschuhe auf, die für die Anzahl an Frauen stehen, die 2021 in Lübeck Gewalt durch ihre Partner erlitten haben.

Das Thema Gewalt gegen Frauen ist derzeit allgegenwärtig. Die Femizide an Frauen in Bad Schwartau, Heide und Hamburg durch Partner oder Ex-Partner sorgten in den letzten Wochen für traurige Schlagzeilen. Es zeigt, dass das Thema Gewalt in unserer Gesellschaft allgegenwärtig ist, fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert ist und in unserer direkten Nachbarschaft passiert. Doch nicht nur bei uns kommt das Thema immer wieder in den Fokus. Auch in anderen Ländern setzen sich Frauen derzeit vehement für ein gewaltfreies und gleichberechtigtes Leben ein. So blickt die Welt derzeit in den Iran, wo seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die von der islamischen Sittenpolizei festgenommen und misshandelt wurde, weil angeblich ihr Kopftuch nicht richtig saß, eine Welle von Protesten durch das Land geht.

 


Aktion 2021

Lübeck wird orange: Zonta Lübeck und ein breites Bündnis macht sich stark gegen Gewalt an Frauen 

Geschlechterspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat in Corona-Zeiten weiter zugenommen. Mit Leuchtaktionen in über 100 Städten und Kommunen machen zahlreiche Organisationen am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, auf diese Menschenrechtsverletzung aufmerksam und fordern Politik und Gesellschaft zu entschlossenerem Handeln auf. Auch in der Hansestadt.

Einladung zu einem orangen Aktionstag am Holstentor und in St. Marien

Um gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen anzugehen und sich für mehr Schutz und Hilfen einzusetzen, hat sich ein breites Bündnis aus Zonta Club Lübeck, Soroptimist International Club Lübeck-Bad Schwartau, dem Frauenbüro der Hansestadt, der Koordinationsstelle KIK-Netzwerk bei häuslicher Gewalt, die Frauenfachberatungsstellen, den Frauenhäusern und anderen zusammengetan und lädt alle Interessierten am 25. November zu zwei Veranstaltungen ein.

Um 17 Uhr wird Bürgermeister Jan Lindenau die Beleuchtung am Holstentor anstellen. Neben dem historischen Stadttor werden dann auch St. Marien, St. Jakobi, der Dom, das Europäische Hansemuseum, das Buddenbrook-Haus, die Musik- und Kongresshalle und die Magistrale im Zentralklinikum des UKSH in orange erleuchtet. Die Präsidentin vom Zonta Club Lübeck, Birgit Stamer, und Silke Ziemann, Präsidentin von Soroptimist International Lübeck-Bad Schwartau sowie Catharina Strutz-Hauch von der Koordinationsstelle KIK-Netzwerk bei häuslicher Gewalt werden sprechen, Elke Sasse, Leiterin des Lübecker Frauenbüros moderiert die Veranstaltung. Als Mahnmal stehen 485 Frauenschuhe vor dem Tor, die Soroptimist International aufstellt. Sie symbolisieren die Zahl an Frauen, die 2020 in der Hansestadt Gewalt durch ihre Partner erlitten haben.

Im Anschluss lädt das Bündnis alle Beteiligten zu einer stimmungsvollen Veranstaltung in die Marienkirche ein. Dort spricht ab 18.30 Uhr unter anderem Sabine Sütterlin-Waack, Ministerin für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein. Pastorin Inga Meißner moderiert den Abend, der musikalisch durch den Mädchenchor Canta und die Rapperin Ms. AT4 & Long Player sowie einer Tanzperformance durch BewegungsArt Lübeck unter der Leitung von Marie Louise John begleitet wird. Zusätzlich informieren die Beteiligten des Bündnis über ihre Angeboteund Schutz und Hilfen.

Lübeck wird orange aktiv im Netz

Im Sommer schickte das Bündnis eine Einladung raus, sich mit Videos und Statements an einer Mitmach-Kampagne zu beteiligen, warum es wichtig ist, sich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu engagieren, wie man gefährdete Frauen und Mädchen helfen kann und welche Hilfsmöglichkeiten angeboten werden. Die Ergebnisse werden ab dem 25. November bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, unter www.facebook.com/Luebeckwirdorange und www.instagram.com/luebeck_wird_orange gepostest.