Zonta Club Lübeck beteiligt sich an bundesweiter Aktion „Orange your City“ und lässt ab 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, das Holstentor orange erleuchten. Auch St. Marien und St. Petri lassen ihre Fenster orange erstrahlen.
Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Die Dunkelziffer ist hoch. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, wurde 1981 der „Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ ins Leben gerufen, der am 25. November stattfindet. Auch in Lübeck wird der Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen begangen.
Zonta says NO: Orange Leuchtzeichen
So lässt der Zonta Club Lübeck am 25. November das Holstentor orange erleuchten und wird damit Teil der UN Women-Aktion „Orange the World“. Zeitgleich startet damit auch die Kampagne „Zonta sagt NEIN“, die bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, dauert. Seit 2014 lassen Zonta Clubs bundesweit die Gebäude ihrer Stadt orange leuchten. Die Farbe ist dabei kein Zufall, denn die Farbe Orange haben die Vereinten Nationen als Symbol für eine gewaltfreie Welt für Frauen ausgewählt. Auch die Kirchengemeinden St. Marien und St. Petri beteiligen sich an der Aktion und lassen die Fenster der beiden Innenstadtkirchen orange erleuchten.
Weitere Beteiligte am Aktionstag
Neben Zonta Club Lübeck beteiligen sich auch der Soroptimist Club Lübeck-Bad Schwartau, das Autonome Frauenhaus und der Frauennotruf Lübeck mit eigenen Aktionen an der Veranstaltung am Holstentor.
Hintergrund der Aktion
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist einer der am weitesten verbreiteten Verletzungen der Menschenrechte. Dazu zählen Erscheinungsbilder wie Körperverletzungen (mit Todesfolge), Vergewaltigungen und sexuelle Nötigung, Zwangsheirat und Kinderehe, Genitalverstümmelung, Stalking, Verschleppung und Zwangsprostitution. Die meisten Taten passieren in den eigenen vier Wänden, einem Ort, der eigentlich für die persönliche Sicherheit steht.
Laut Polizeistatistik kamen 2019 insgesamt 149 Menschen in Deutschland durch Gewalt durch den Partner zu Tode, 117 davon waren Frauen. Statistisch gesehen bedeutet es, dass fast alle drei Tage eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners zu Tode kam. Alleine in Schleswig-Holstein wurden rund 4.900 Menschen Opfer von Gewalt in der Partnerschaft – knapp 3.900 davon waren Frauen. Viele Fälle werden nicht aktenkundig, weil sich die Opfer nicht trauen, Anzeige zu erstatten. Dabei spielen Scham, finanzielle Abhängigkeit oder Angst vor weiterer Gewalt eine große Rolle.
Mit der Kampagne „Zonta sagt NEIN!“ machen die Zonta Clubs auf diese Menschenrechtsverletzungen aufmerksam und wollen betroffene Frauen und Mädchen ermutigen, ihre Rechte wahrzunehmen und bestehende Hilfs- und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Zu den Hilfsangeboten gehört auch die von der Zonta Union ins Leben gerufene Kampagne „Maske 19“.
Kein Geheimcode
„Maske 19“ ist ein niederschwelliges Angebot, mit dem von häuslicher Gewalt Betroffene jederzeit dezent um Notrufhilfe bitten können. In allen Apotheken, Arztpraxen oder Kliniken in Lübeck, die Informationen zu „Maske 19“ anbieten, können Frauen sich im Notfall Hilfe holen. Das Codewort „Maske 19“ genügt. Die Polizei wird für sie verständigt und kann für ihren Schutz sorgen. Gegen den Täter wird in der Regel ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.